PACO

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Beschreibung

Erhältlich ab Sept. 2024

PACO – Gewidmet dem feurigen Gitarrenvirtuosen Paco De Lucia.

Manchmal muss es einfach so richtig kompakt sei. Sei es, weil der Lautsprecher als Desktop Monitor auf dem Schreibtisch Platz finden soll, oder im Regal oder an der Wand nur wenig Raum gefunden werden kann. Wenn dann noch die Forderung nach perfekter räumlicher Abbildung oder geringen Hörabständen dazu kommt – dann schlägt die Stunde der PACO. Ihr COAX-Chassis aus dem Hause SEAS ist genau richtig zum Aufbau eines kleinen aber feinen Präzisionsinstruments und genau wie Paco De Lucias Gitarrenspiel, überzeugt die PACO mit präzisen Impulsen und präsentem Klang. PACO – die ideale Mini-Regalbox.

Konzept:

Bereits seit einigen Jahren wird von dem norwegischen Lautsprecherhersteller SEAS ein kleines aber feines Coax- Chassis angeboten und sogar eine DIY Bauanleitung veröffentlicht. Dies ist der Start- und Referenzpunkt für die Entwicklung der PACO. Das Gehäusevolumen bleibt gleich, die Dimensionen wurden aber angepasst um auch eine Desktop und Wandaufstellung zu ermöglichen. Auch die Frequenzweiche wurde neu entwickelt mit dem Ziel die Sprachverständlichkeit und Mittenabbildung zu verbessern.

Special Features:

NRB - Non Resonant Bassreflex ist das wer wesentliche Kniff von ari acoustics, der bei der PACO Verwendung findet.

Das COAX-Chassis: SEAS L12RE/XFC

Die groß dimensionierte Schwingspule des Tieftöners wird von einem kräftigen Magneten angetrieben. Dies ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad und eine sehr gute Impulswidergabe. Die steife, aber leichte Aluminiummembran schwingt im empfohlenen Frequenzbereich wie ein Kolben. Partialschwingungen treten erst weit außerhalb des genutzten Frequenzbandes auf und können daher sehr effektiv durch die Frequenzweiche bedämpft werden.

Der Hochtöner besteht aus einer "Vollformat" Gewebekalotte mit 25 mm Durchmesser. Die Membran des Tieftöners dient als moderates Horn. Der Hochtöner hat daher im Übernahmebereich einen hohen Wirkungsgrad und hohe Belastbarkeit. Die Abstrahlcharakteristik ist hervorragend.

Das Gehäuse:

Das kompakte Bassreflex-Gehäuse hat ein Innenvolumen von gerade einmal 3l. Das reicht aus, um dem Tiefmitteltöner einen erstaunlichen Bass zu entlocken. Das kleine Gehäuse ist einfach aufgebaut und kommt mit 16 mm Wandstärke sowie einer internen Verstrebung aus. Zwei Dimensionierungen sind möglich. „Desktop“: Flach und hoch oder „Regal“: Kompakt und mit größerer Tiefe.

NRB - Non Resonant Bassreflex:

Groß dimensionierte Bassreflexrohre sind toll für den Bass, können aber im Mitteltonbereich wie Orgelpfeifen resonieren. Diese Resonanzen müssen gezielt bedämpft werden ohne den Tieftonbereich zu beeinflussen. KEF nutzt hierfür nachgiebige Materialien für den Reflexkanal.

Bei der PACO wird das Bassreflexrohr durch gezielte Bohrungen modifiziert. So werden Resonanzen auf unter ein Zehntel ihres ursprünglichen Wertes abgesenkt und haben keine Chance, die Mitteltonwidergabe zu stören. Ich nennen das NRB-System“.

Bedämpfung:

Im kleinen Gehäuse der PACO können sich keine tieffrequenten Resonanzen ausbilden. Es reicht daher, einen Teil der Wände mit verdichtetem Polyestervlies zu belegen und den verbleibenden Hohlraum mit etwas Schaffwollvlies zu füllen. Natürlich wird der Bereich des Bassreflexrohres ausgespart.

Frequenzweiche:

Die Anordnung der Tief- und Hochtöner in einem Koax-Chassis ermöglicht einen Lautsprecher mit perfekten Zeitverhalten - und zwar nicht nur in einem einzigen Messpunkt sondern über den ganzen Hörbereich. Diese Zeitrichtigkeit erfordert einen gleitenden Übergang vom Mittel- zum Hochtöner, oder technisch ausgedrückt: Ein Übertragungsverhalten mit einer Flankensteilheit von 6dB/Oktave. Der Wunsch nach tonaler Ausgeglichenheit, ausreichender Belastbarkeit und geringen Verzerrungen führt aber auf komplexere Filter. Ein klangliches Optimum muss gefunden werden - und dies sieht man auch bei der PACO.

Der Hochtöner wird im Wesentlichen nur durch einen Kondensator im Frequenzgang beschnitten (6dB-Weiche). Damit das aber funktioniert, muss die Impedanz des Hochtöners durch einen entsprechenden Saugkreis geglättet, der Pegel abgesenkt und die obersten Höhen wieder etwas angehoben werden.

Beim Tieftöner beschneidet den Frequenzgang eine einzelne Spule (6dB Weiche) . Aber auch hier muss die Impedanz geglättet und die Resonanz der Aluminiummembran gezielt gedämpft werden. Nur so ergibt sich ein harmonisches Ganzes mit ausgeglichenem, natürlichem Klang.

Die einzelnen Filterzweige sind im Kern also „zeitrichtige“ 6 dB/Oktave Filter. Allerdings spielen die Eigenschaften der Chassis eine maßgebende Rolle für das akustische Gesamtergebnis – und auf das kommt es letztendlich an. Das akustische Übertragungsverhalten entspricht einem stark gedämpften 18dB/Oktave Filter mit ca. 6db/Oktave im Übergangsbereich und steiler Trennung der entfernteren Frequenzen. Klangliches Optimum statt "Reiner Lehre" - ari acoustics eben.

Aufstellung:

Die PACO ist perfekt geeignet für die Aufstellung auf einem Sideboard, Desktop oder in einem Regal. Durch die nahe Wand wird der Bass etwas gestützt. Dieser Effekt ist in der Auslegung berücksichtigt. Eine seitliche Anwinklung ist nicht unbedingt erforderlich. Bei direkter Ausrichtung auf den Hörplatz machen sich messtechnisch die Nebenwirkungen der coaxialen Anordnung von Bass und Hochtöner bemerkbar und klanglich ergibt sich eine leichte Betonung der höchsten Frequenzen. Messtechnisch perfekt und besonders empfohlen ist eine leichte Anwinklungvon ca. 10° hin zum Hörplatz, aber auch ganz ohne Anwinklung ergibt sich ein neutrales, transparentes Klangbild.

Klang:

Erstaunlich - das ist wohl der erste Ausdruck der einem in den Sinn kommt wenn man die PACOs zu ersten mal hört. Paco de Lucias Gitarren-Flamenco: Ok, die flirrenden Saiten der Akustikgitarre kommen präzise, das habe ich erwartet, nicht aber die kraftvolle Wiedergabe des tieffrequenten Fußtakts der Begleitmusiker. Oder Garry Rafferties Baker Street: Erstaunlich, wie livehaftig und präsent das Saxofon im Raum steht. Oder die klassische Chormusik des Vokalquintetts Armacord: Wie klar und präzise die einzelnen Sänger abgebildet werden – erstaunlich. Auch bei einem klassischen Jazz Trio: Erstaunlich, wie vollmundig sie spielen. Luftige Läufe und harte Klavieranschläge beim Oscar Petersen Trio und selbst der gezupfte Bass von Ray Brown – alles da. Trotz ihrer kleinen Abmaße ist die PACO ein "richtiger" Lautsprecher. Mit der PACO kann man richtig toll Musik genießen.

Natürlich - So richtigen tiefen Tiefbass wie die HERBIE kann die PACO nicht und so richtig laut wie eine NABUCCO noch viel weniger. Big Band Jazz, Hochpegel-Rock und großorchestrale Werke in Originallautstärke schafft die PACO nur, wenn man sie mit einem passende Subwoofer ergänzt. Ich habe mir einen ari-acoustics SW223 geschnappt und die PACOs auf Ständern frei positioniert. OK - das ist jetzt nicht gerade ein ganz billiges Minisystem aber das akustische Ergebnis überzeugte vollauf. Unglaubt plastisch in der räumlichen Darstellung mit verblüffender Dynamik. Es macht also wirklich Sinn mit der kleinen PACO zu starten um die Anlage später dann mit einem passenden Subwoofer zu ergänzen.

Fazit:

Die kleinen PACOs haben mich umgehauen. Gepaart mit einem leistungsstarken Verstärker haben sie eine außergewöhnliche rhythmische Präzision und tonale Reinheit, Transparenz und die Fähigkeit zu "verschwinden" während sie ein feines, detailliertes und räumlich exaktes Klangbild erzeugen. Abseits von Tiefbass- und Pegelorgien sind die PACOs komplette Lautsprecher für das Regal, das Sideboard oder den Schreibtisch. Sie klingen ausgeglichen, präzise und vollmundig und sind - sie ahnen es bereits – einfach erstaunlich!


NRB-Details

Der Zweck einer Reflexionsöffnung ist es, als akustische Masse zu wirken die zusammen mit der Nachgiebigkeit des eingeschlossenen Luftvolumens einen akustischen Resonator bildet. Allerdings müssen in einem praktischen Lautsprecher noch eine Reihe weiterer Aspekte berücksichtigt werden.

Erstens darf die Luftströmung bei hohen Pegeln nicht turbulent werden, da dies zu Störgeräuschen, Verzerrungen und Leistungskompression führt. Turbulenzen sind in erster Linie eine Folge von hohen Luftgeschwindigkeiten. Die offensichtlichste Methode Luftgeschwindigkeit zu reduzieren, ist die Verwendung eines großen Durchmessers und entsprechend längere Bassreflexrohre.

Zweitens, wenn die Wellenlänge des Schalls ein Vielfaches der halben Öffnungslänge ist, treten Längsresonanzen auf, die unerwünschte akustische Leistung abstrahlen. Diese Schallabstrahlung liegt tendenziell im Mitteltonbereich und verursacht ähnliche Färbungs- und Maskierungseffekte wie die Boxenschwingung. Kurze Längen, bei denen die Längsresonanzen ausserhalb des Übertragungsbereichs liegen sind daher vorteilhaft.

Vor allem Zwei-Wege Lautsprecher bei denen der Tieftöner auch den gesamten Mitteltonbereich widergibt leiden unter dem folgenden Dilemma: Die Reduzierung von Turbulenzen erfordert einen großen Durchmesser und große Länge, die Forderung die Längsresonanz oberhalb des Arbeitsbandes des Tieftöners zu legen erfordert einen kleinen Durchmesser und kleine Länge. Diese widersprüchlichen Anforderungen verlangen nach einer Lösung für die Kontrolle der Resonanzen des Bassreflexrohres.

Die herkömmliche Lösung zur Kontrolle akustischer Resonanzen ist die Verwendung absorbierender Materialien. Allerdings würde ein einfaches Füllen der Öffnung mit Akustikschaum die Leistung im Bassbereich erheblich reduzieren. Eine alternative Methode zur Kontrolle der Längsresonanz musste daher entwickelt werden.

Ein solch neuer Ansatz wurde von der Firma KEF für die LS50 entwickelt. Hier wurde das Bassreflexrohr mit flexiblen Wänden ausgerüstet. Der mittlere Teil des Bassreflexrohrs ist aus geschlossenzelligem Schaumstoff geformt. Bei mittleren Frequenzen lassen die Wände des Bassreflexrohres genügend Schall entweichen, um die Resonanz um bis zu 15 dB zu reduzieren. Die Auswirkungen bei niedrigen Frequenzen sind erfreulicherweise gering. Dieser Ansatz wurde von KEF zum Patent angemeldet.

Ein vergleichbares Ergebnis lässt sich erreichen, wenn die Schalldruckverluste nicht durch eine nachgiebige Wandung erzeugt werden, sondern durch gezielte Undichtigkeiten. Diese werden am einfachsten durch eine Reihe von Bohrungen erzeugt. Sie müssen dort eingebracht werden, wo bei der Längsresonanzfrequenz des Bassreflexrohres der maximale Druck entsteht. Das ist beim beidseitig offenen Resonanzrohr immer genau im Bereich der halben Länge. Die Position der Bohrungen ist also klar. Die Anzahl und der Durchmesser der Bohrungen – und damit die gesamte Öffnungsfläche - muss experimentell ermittelt werden. Ist die Öffnungsfläche zu klein, so wird die Resonanz nicht wirkungsvoll unterdrückt, ist sie zu groß, so leidet auch die Basswidergabe. Bei geeigneter Öffnungsfläche können die Resonanz um bis zu 15 dB reduziert werden und das bei einer zu vernachlässigenden Abweichung im Bassbereich (< 0,5 dB). In Versuchen konnten keine zusätzlichen Störgeräusche wahrgenommen werden. Mit ein bisschen Optimieren kann also die Längsresonanz des Bassreflexrohres effektiv gedämpft werden. Der Verwendung großzügig dimensionierter Bassreflexrohre steht also auch bei Zwei-Wege Systemen nichts im Wege.


PACO

Technische Daten:

  • Funktionsprinzip: Standbox, Bassreflex Downfire
  • Nennimpedanz: 4 Ohm
  • Abmessungen (HxBxT):
    240 mm x 170 mm x 150 mm Desktop
    200 mm x 170 mm x 180 mm Regal
    Gehäusevolumen:
    3 l
  • Übertragungsbereich: 55Hz - 24 kHz -6db
  • Trennfrequenz: 2100 Hz 6-18 dB/Oktave akustisch
  • Maximaler Schalldruck: 95 dB*, 70 Hz - 22.000 Hz,
    * 1m Entferung linker und rechter Kanal gemeinsam, unkorreliertes Rauschen
  • Empfohlener Hörabstand: 0,4 m bis 3,0 m
  • Empfohlene Raumgröße: bis 10 qm - 25qm

Inhalt Technikbausatz:

  • Lautsprecherchassis:
    Tiefton: SB-Acoustics SB17NBAC35C-4, 1 Stk
    Hochton: Wavecor TW022WA09
  • Montagematerial:
    Schrauben Pan,
  • Kabel: 0,5 m CC225 1,5 mm2 Kupferkabel
  • Terminal: TO82
  • Dämpfungsmaterial:
    Bondum 800, 0,5 Stk
    Schafswoll-Viles, Wollfilz
  • Bassreflex: 2 x HP35
  • Sonstiges: Bauplan