Tech Talk No5 Interview mit Allen Isaksen CEO Wavecor

Tech Talk No5 Interview mit Allen Isaksen CEO Wavecor


Beschreibung

Allen Isaksen CEO von Wavecor und Remo Cattaneo, Cattaneo Acoustics dem Europavertrieb von Wavecor besuchen ari acoustics.

Hören Sie das ausführliches Interview mit Allen Isaksen über die Besonderheiten der Wavecor Chassis, Membranmaterialien, Gehäusedämpfung und die neuen Lautsprecherchassis von Wavecor.

Eine Übersetzung des Gesprächs finden Sie unter der Rubrik "TechTalk No5"

Interview mit Allen Isaksen, Wavecor Ltd. und Remo Cattaneo, Cattaneo Acoustics

Am 22.November 2010 fanden Allen Isaksen, General Manager und Vorsitzender  von Wavecor sowie Remo Cattaneo, Wavecor Vertrieb in der Schweiz und an OEM Kunden in Europa den Weg zu ari acoustics. Mit im Gepäck waren neue Hochtöner im 22mm Schwingspulendurchmesser die demnächst das Wavecor Angebot bereichern werden. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mit Allen ein kurzes Gespräch über die Besonderheiten der Wavecor Lautsprecher führen. Die wichtigsten Passagen habe ich als Tondokument und in den nachfolgenden Seiten mit einer deutschen Übersetzung dokumentiert.

 

Bitte sehen Sie mir nach, dass ich kein professioneller Interviewer bin.

Ihr Markus Beck

 

 

 

 



 

 

Beck: Hallo Allen, hallo Remo. Vielen Dank für Euren Besuch bei ari acoustics. Lasst uns einen kleinen Kaffee trinken und etwas über die Lautsprecherkonstruktion bei Wavecor diskutieren und über die Neuigkeiten die Sie mitgebracht haben.

 

.....

Beck: Wavecor ist recht neu auf dem Markt der Lautsprecherhersteller. Was sind die besonderen Eigenschaften die Wavecor-Lautsprecher ausweisen

 

Isaksen: Der Klang. Wir legen größere Aufmerksamkeit darauf, was wir als guten Klang ansehen, als die meisten.

 

Beck: Ich habe mich gefragte wie man Lautsprecherchassis durch Hören optimiert. Um sie anzuhören müssen Sie hierzu ja ganze Lautsprecher bauen. Wie beurteilen Sie die Qualität eines Lautsprecherchassis durch hören.

 

Isaksen: In wenigen Fällen hören wir uns das Lautsprecherchassis direkt an. Aber in der Regel müssen gesamte Lautsprecher aufgebaut werden. Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen wo wir glauben zu wissen wie man einen gut klingenden Lautsprecher baut. Bereits vor dem Hörtest meinen wir zu wissen wie es gemacht wird.

 

Beck: Das ist dann aber auf Basis der technischen Daten.

 

Isaksen: Nein, nicht nur. Denn es gibt Phänomene bei Lautsprechern die Sie sehr schwierig oder gar nicht zu messen können. Es ist die Aufgabe sich hineinzudenken welches die Probleme bei einigen Lautsprechern sind und wie diese gelöst werden können – ohne dass man diese immer messen kann.

 

Beck: Sie verwenden unterschiedliche Materialien für die Membranen– Nomex, Aluminium und Papier und sie variieren auch die Geometrie der Membranen. Einige sind konisch, die anderen gekrümmt.

 

Isaksen: Ja das ist wahr. Aber die meisten Probleme die mit den Membranen verbunden sind können messtechnisch erfasst werden. Die Probleme auf die wir besonders achten sind mit der Membranaufhängung und einige mit der Antriebstruktur verbunden.

 

Beck: Lassen sie mich noch kurz bei den Membranmaterialien verbleiben. Sie benutzen Aluminium für die Subwoofer. Warum Aluminium – andere benutzen z.B. Nomex.

 

Isaksen: Für die Konstruktion eines Subwoofers besteht die Hautaufgabe darin die Membran so steif wie möglich zu bekommen. So einfach ist das. Für einen Subwoofer will man normalerweise auch eine gewisse bewegte Masse. Diese beiden Dinge passen bei Aluminium recht gut zusammen. Aluminiummembranen brechen an einem bestimmten Punkt (in Partialschwingungen) aus. Aber das ist bei hohen Frequenzen und wir glauben nicht, dass das bei Subwoofern ein großes Problem darstellt.

 

Beck:  Andere wie B&W benutzen Sandwich Materialen aus Kohlefaser und Rohacell. Gibt das zusätzliche Vorteile?

 

Isaksen: Natürlich - es gibt Marketing-Vorteile. Und wird glauben, dass sie es deswegen so machen. Aber so lange wie man nur versucht  den bestmöglichen Lautsprecher zu bauen kann man dieses oder ein anderes Material wählen.

 

Beck: Und mit den Nomex Membranen. Bei den Tiefmitteltönern gibt es bei Ihnen Nomex und Papiermembranen. Warum?

 

Isaksen: Wir wollen unterschiedliche Versionen anbieten. Eine die sehr gut im Bass ist und eine andere Version die eine besonders gute Mittenwiedergabe bietet. Es ist nicht so, dass sie nicht beides könnten, aber die Schwerpunkte sind ein bisschen unterschiedlich gelegt. Und die Nomex Membranen sind ein bisschen schwerer – sie sind gut im Bass. Und die Papiermembranen sind etwas leichter und besonders gut geeignete wenn man einen höheren Wirkungsgrad benötigt und ein kleines bisschen weniger Bass aber eine perfekte Mittenwiedergabe sucht.

 

Beck: Ich habe die Verzerrungen der Chassis mit den Papiermembranen gemessen und die sind etwas geringer als die der Chassis mit Nomex Membran. Korrelieren die Verzerrungen mit der Masse der Membranen, denn die Subwoofer mit schwerer Aluminiummembrane haben nochmals etwas höhere Verzerrungen.

 

Isaksen: Nein, glaube ich nicht. Nein, es ist mehr die Frage wie das gesamte bewegte System sich verhält - wenn es sich nicht mehr wie ein Konus bewegt. Ein Woofer – selbst wenn er einen glatten Frequenzgang hat – beginnt bereits bei sehr geringen Frequenzen aufzubrechen. Im größten Bereich der Frequenzen bei denen man einen Woofer anwendet lautet die Frage wie man die Moden der Partialschwingungen kontrolliert.

Zum Beispiel bei einem Hochtöner. Bei einem Hochtöner mit weicher Kalotte, sprechen wir über Gewebekalotten. Wir untersuchten einen Hochtöner mit 25mm Gewebekalotte, und der bewegte sich wie ein starrer Körper nur bis 2.2kHz. Und danach brach er in alle möglichen Schwingungsmoden auf. Und bei den Tieftöner ist es natürlich eine sehr viel geringere Frequenz bei der das beginnt.

 

Beck: Die Verzerrungen sind also durch die Partialschwingungen dominiert?

 

Isaksen: Bei den höheren Frequenzen auf alle Fälle.

 

Beck: Bei den 12cm Woofern gibt es zwei Versionen mit unterschiedlichen Schwingspulendurchmessern für die Papier- (WF120BD03,04) und Nomex- (WF120BD01,02) Membranen. Sie benötigen den kleineren Durchmesser für eine bessere Mittenwiedergabe?

 

Isaksen: Ja genau. Wir hatten ursprünglich geplant den größeren Schwingspulendurchmesser für beide Versionen zu benutzen, mussten die Idee aber fallen lassen, denn die Mittenwiedergabe war einfach nicht gut genug. In der Mitte des Entwicklungsprozesses änderten wir den Schwingspulendurchmesser.

 

Beck: Was glauben Sie ist die obere Grenzfrequenz des Tieftöners mit Nomex-Membran und großem Schwingspulendurchmesser und was ist die untere Einsatzfrequenz für den kleineren Papierkonus-Tieftöner mit kleiner Schwingspule?

 

Isaksen: Obere Grenzfrequenz. Ich würde die normalerweise dort ansetzen wo der off axis-Frequenzgang beginnt abzufallen.  Das ist in erster Linie mit dem Durchmesser des Lautsprechers verbunden.  Für einen 4inch Lautsprecher – ganz egal wie er konstruiert wurde- würde ich es vermeiden ihn oberhalb 3kHz – 3.5kHz einzusetzen. Untere Grenzfrequenz – da gibt es eigentlich keine untere Grenzfrequenz – aber abhängig von den Parametern gehen sie halt nur so tief.

 

Beck: Aber wenn Sie von dem Nomex zu dem Papierkonus wechseln- dann sagen Sie , dass der Nomex die bessere Bassperformance bietet. Und der Papierkonus ist besser geeignet für den Mittenbereich – ist das Papiermebransystem geeignet für ein Satellitensystem ab ca. 100Hz.

 

Isaksen: Oh ja sicher. Man kann es im gesamten Frequenzbereich benutzen – soweit man das System eben abstimmen kann. Man kann es sicher auch unter 100Hz benutzen.

 

Beck: Nun haben Sie besonders geringe mechanische Verluste in allen Ihren Lautsprechern. Ohne Break up Modes in der Aufhängung

 

Isaksen: Ja mit einem vernünftigen Maß an Moden

 

Beck: Ich habe die 15cm SB-Acoustics und die Wavecor Chassis getestet und da gibt es doch deutliche Unterschiede (hinsichtlich der Ausprägung von Partialschwingungen). Beide haben sehr geringe mechanische Verluste – das ist also ein Punkt auf den Sie sehr großen Wert legen.

 

Isaksen: Ja. Es ist nicht weil wir glauben, dass mechanische Verluste grundsätzlich schlecht sind. Mechanische Verluste sind ok wenn sie sich linear verhalten. Aber die mechanischen Verluste die man in Lautsprechern antrifft, die sind nichtlinear. Ich denke man bezeichnet das als Haftreibung (stiction), und dieses Phänomen ist stärker offensichtlich wenn man eine Einspannung mit hohen mechanischen Verlusten hat. Wenn man die Membran hineindrückt und dann los lässt kommt sie wieder zurück aber nicht den ganzen Weg bis zur Nullposition. So entsteht eine Hysterese. Und typischerweise haben Einspannungen mit hoher mechanischer Dämpfung eine stärkere Hysterese. Und das ist der Hauptgrund warum wir keine mechanische Dämpfung wollen. Weil es mit etwas verbunden ist das nicht gut ist. Und es ist schädlich für die Reproduktion von Dynamik und Detail.

 

Beck: Würde man eine Schwingspule aus Aluminium verwenden so würden auch die mechanischen Verluste nach oben gehen. Ist dies in gleicher Weise schädlich für den Klang?

 

Isaksen: Ja, aber nicht in gleicher Weise. Aber – ja es ist schädlich. Denn wenn Sie Aluminium nehmen bekommen Sie im Schwingspulenträger Wirbelströme induziert und als Resultat ein nichtlineares Verhalten. 

 

Beck: Das ist nichtlinear?

 

Isaksen: Ja  das ist auch nichtlinear

 

Beck: Ich wundere mich warum viele hochgeschätzten Lautsprecherhersteller noch immer Aluminium-Schwingspulenträger benutzen.

 

Isaksen: Ja, ich mich auch.

 

Beck: Wenn man Nomex oder Papiermembranen verwendet - haben Sie Empfehlungen, wie das Gehäuseinnere bedämpft werden sollte?  Denn man sagt ja immer, dass leichte Membranen eine andere Bedämpfung erfordern als schwerere Membranmaterialien. Haben Sie hier eigene Erkenntnisse?

 

Isaksen: Nicht im Besonderen. Das ist ein schwieriges Gebiet, denn man kann die Basswiedergabe zerstören, wenn man zu viel dämpft. Bei sorgfältigem Design, wenn man interne Verstärkungen im Gehäuse anbringt, kann man beispielsweise einige Winkel so wählen, dass die Reflexionen nicht direkt zurückwirken – aber das ist ein schwieriges Gebiet. Die „White Stuff“ Leute benutzen zum Dämpfen immer dieses weiche flauschige Material - das eigentlich nicht besonders gut ist. Wenn man härteren Filz benutzt, hat der eine viel bessere Absorption und ich glaube, dass er weniger schädlich für die Basswiedergabe ist.

 

Beck: Lassen sie uns zu den Tweetern kommen. Sie haben ungewöhnliche Hochtöner. Erst 30mm Schwingspulendurchmesser und nun 22mm. Warum?

 

Isaksen: Ich kann Ihnen mit einer Frage antworten, zumindest für den Start. Warum sollten 19mm und 25mm die idealen Durchmesser sein?

 

Beck: Ich weiß nicht –

 

Isaksen: Ich auch nicht. Aber so begann einfach alles und dabei ist man geblieben – aber ich sehe dafür keinen guten Grund. Hochtöner wurden zuerst in Amerika erfunden und natürlich hatten die ihre Inches und so gab es die 1 Inch und 3/4tel Inch Hochtöner. Ich denke, so hat das begonnen und nicht aus wissenschaftlichen Gründen. Wenn Sie einen Hochtöner wollen der wirklich tiefe Frequenzen überträgt und einen hohen Wirkungsgrad besitzt, ist der 30mm Durchmesser keine schlechte Wahl. Ich glaube nicht, dass er bei hohen Frequenzen schlecht ist. Ich erinnere mich an unsere Freunde bei Hobby-Hifi. Die sagen, dass das Abstrahlverhalten besser ist als es eigentlich zu erwarten wäre. Ich glaube also nicht dass er bei hohen Frequenzen schlecht ist. Das Problem war, dass in der Vorstellung der Leute - wenn sie die große Kalotte sehen - diese nicht gut für die hohen Frequenzen ist. Das ist nicht vollständig richtig aber es macht nicht wirklich etwas aus. Wenn das die Meinung ist kann man nicht viel dagegen machen. Aber wir haben viele Anwender und die sind in der Regel auch sehr zufrieden. Wir wussten von Anfang an, dass wir möglicherweise einen kleineren Hochtöner machen müssen. Und wir haben uns für 22mm entschieden und das hat sich als einen sehr guten Kompromiss herausgestellt weil wir den mit einem angekoppelten Volumen im Frequenzbereich sehr tief herunterziehen können ohne ihn zu beschädigen - und er arbeitet exzellent bei den hohen Frequenzen. Er hat nicht den hohen Wirkungsgrad als der Große aber es ist eine gute Wahl. In meiner Sicht sind die Durchmesser die wir benutzen genau so gut wie die traditionellen 19mm oder 25mm oder sogar besser. Wir haben bereits die Rückmeldung bekommen, dass dies ein sehr guter Kompromiss ist.

 

Beck: Wir freuen uns daraus Sie zu testen.

Allen, Sie haben jetzt diese neue Neodym Ring Struktur, und das führt zu einem sehr kleinen Lautsprechergehäuse und niedrige Resonanzfrequenz, wegen dem inneren Volumen. Ich mag diese Idee sehr, der große Hochtöner ist wirklich ein sehr großer Hochtöner. Ich hätte wirklich gerne einen kompakten großen Hochtöner mit hohem Wirkungsgrad, der bis auf 500 Hz heruntergeht.

 

Isaksen: Möglicherweise werden sie eines Tages einen solchen haben

 

Beck: Das wäre eine tolle Idee

 

Isaksen: Ja

 

Beck: Jetzt haben Sie den neuen 8Zoll Subwoofer. Mir ist aufgefallen, dass dieser eine sehr geringe Induktivität besitzt. Er müsste daher auch im oberen Bassbereich einsetzbar sein. Er ist also nicht nur ein Subwoofer sondern mehr ein Tieftöner der bis in den unteren Mittenbereich hinein ragt.

 

Isaksen: Richtig. Er ist nicht hierfür konstruiert aber es ist möglich das zu tun. Er ist als Subwoofer konstruiert und als solcher ist sein Wirkungsgrad auf der niedrigen Seite. Er benutzt eine relative leichte – es ist immer noch eine 2Inch -  Schwingspule. Wenn wir die Schwingspule so herstellen würden wie bei den 10inch Subwoofern würde die bewegte Masse zu groß werden. So haben wir eine unterschiedliche Schwingspule gebaut und daher ist die Induktivität so gering. Aber der wirkliche Grund das so zu machen war die Masse geringer zu halten. Sonst wäre es verrückt und die Empfindlichkeit wäre zu gering und der Bass würde in einem normal dimensionierten Gehäuse nicht funktionieren. Das ist der Hauptgrund. Ja aber vielleicht könnte man ihn auch in einem 3Wege System nutzen.

 

Beck: Also die geringe Induktivität ist kein Entwicklungsziel gewesen sonder ist eher ein Nebeneffekt.

 

Isaksen: Jawohl

 

Beck: Mit diesem neuen Durchmesser. Werden Sie die Produktpalette auf Tieftöner mit Nomex und Papiermembran erweitern.

 

Isaksen: Unsere Bedenken sind – wer würde sie kaufen. Sie wissen, 8Inch Tieftöner sind heutzutage nicht besonders populär. Es ist schön sie zu haben aber wenn sie niemand braucht..... Wir sind nicht sicher. Aber, ja, wir konstruieren sie gerade aber wir sind uns nicht sicher wie die Reaktion des Marktes sein wird. Persönlich mag ich die Größe aber Lautsprecher heutzutage sind möglichst schlank und 8 Zoll ist dafür ein bisschen groß.

 

Beck: Ein anderer Punkt ist, dass ich die Hochtöner mit anderen verglichen habe - und sie sind herausragend gut im Bereich um 1500Hz. Sie haben viel Headroom in diesem Bereich der mir sehr entgegenkommt. Was ich allerdings vermisse ist dieses Waveguide Design das die meisten industriellen Hochtöner heutzutage haben. Und wenn ich mir den SES DXT Hochtöner anschaue so ist das auch ein sehr interessantes Design. Es wäre ein wirklich interessanter Ansatz die Reserven der großen Kalotte mit der Abstrahlkontrolle einer solchen Waveguide zu kombinieren. Und sie haben ja bereits diese große Frontplatte. Ihre Frontplatte ist aber auch nicht eben, so dass es der DIY Gemeinde schwer fällt etwas daran zu adaptieren.

 

Isaksen: Der NdYag Hochtöner könnte für so etwas benutzt werden, geht dann aber nicht ganz so tief. Wir haben Waveguides in Betracht gezogen aber wir befürchteten, dass unterschiedliche Leute nach unterschiedlichen Designs fragen würden. Wir wären davon abhängig wo sie die Trennfrequenz hinlegen. Wenn man eine Waveguide konstruiert und sie jemandem zeigt so sagt der „ah ja aber wenn es so oder so wäre .....“. Wenn man den Markt betrachtet - diejenigen die Waveguides nutzen konstruieren sie selbst und integrieren sie in die Schallwand und der Hochtöner wird nur von der Rückseite angebracht. Und – jetzt spreche ich für die Hersteller – das ist die Art und Weise wie sie es sowieso machen wollen. Denn das gibt ein gutes Aussehen für den gesamten Lautsprecher. Wenn wir mit einer großen Frontplatte kämen mit all den Schrauben und so weiter.... Ich weiß dass da viele Vorteile existieren und tatsächlich viele danach fragen aber so weit ich heute sagen kann werden wir wahrscheinlich beim Hochtöner selbst bleiben. Und – diese Jungs benutzen Waveguides bereits seit Jahren und wissen ganz genau was sie wollen – so ist zumindest unser heutiger Standpunkt.

 

Beck: Lassen Sie mich eine letzte Frage stellen. Die  Spezifikationen die sie veröffentlichen sind extrem gut und verlässlich. Eine Spezifikation fehlt – nicht nur bei Wavecor. Es ist die Angabe zum akustischen Zentrum des Lautsprechers relativ zur Frontplatte. Denn dieser Wert ist direkt mit dem Chassis verbunden, so dass sie ihn auch beschreiben könnten.

 

Isaksen: Ja aber nicht so einfach wie sie sich vielleicht vorstellen. Denn die Position des akustischen Zentrums ist frequenzabhängig und so müsste man grundsätzlich eine Kurve angeben wenn man darüber eine Aussage treffen möchte.

 

Beck: Aber das akustische Zentrum ist dem Frequenzbereich wichtig in dem die Trennfrequenz der Frequenzweiche liegt. Die Trennfrequenz für einen 7ich Tieftöner liegt irgendwo zwischen 1.5kHz und 3kHz. So wäre (ein Wert für diesen Frequenzbereich) ein guter Anhaltspunkt.

 

Isaksen: Keine Frage

 

Beck: Die Computerprogramme zur Frequenzweichenberechnung sind hoch entwickelt, und das ist die einzige Angabe die wirklich fehlt. So könnte man die Daten die sie bereits publizieren noch besser nutzen.

 

Isaksen: Ja ich stimme den voll zu. Ohne akustisches Zentrum ist es schwierig eine korrekte Simulation zu machen. Wir sollten darüber nachdenken wie wir das bewerkstelligen können. Ich stimme zu, das ist nützlich.

 

......

Beck: Vielen Dank Allen für das offene Gespräch. Es gibt uns einen kleinen Einblick wie sie arbeiten und denken und was die neuen Produkte die sie anbieten für die DIY-Gemeinde bringen werden. Danke auch an Remo Cattaneo, den Wavecor für die Schweiz und Deutschland für den OEM Markt.