Ari 1500

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Beschreibung

Die Ari 1500 entstand, nachdem ich bei der Ari 1200 ausgiebig Erfahrung mit den Wavecor Tieftönern WF223BD02 gesammelt habe. Der Fairness halber möchte ich auch nicht verhelen, dass bei der Ari 1500 die Zaurak Pate gestanden ist, die 2017 von Daniel Gattig und Dennis Frank vom Lautsprechershop konstruiert wurde und die Tester von der Klang & Ton (Heft 4, 2017) begeisterte. Das grundsätzliche Konzept habe ich übernommen aber bei den Mitteltönern und der Frequenzweiche eigene Akzente gesetzt.

Im Mittelton kommen die kleinen WF120BD04 mit Papiermembran zum Einsatz. Für den tieferen Mitteltonbereich bin ich ganz begeistert von diesem Chassis. So lange sie keine Schwerarbeit im Bass verrichten müssen klingen diese Chassis mit Papiermembran feiner, leichter und natürlicher als ihre Kollegen mit den glasfaserverstärkten Membranen. Dass hier auf die Kollegen mit den Phaseplugs verzichtet wird hat Methode. Auf deren besonderen Vorteile im oberen Mitteltonbereich kann man hier verzichten - schließlich übernimmt der große Hochtöner bereits bei rund 1500Hz. Wichtiger ist es, möglichst viel Membranfläche bei den kleinem Chassisdurchmesser realisieren zu können und hier ist die "konventionelle" Lösung mit Dustcap klar im Vorteil. Dass man auch noch ein paar Euros spart ist ein angenehmer Nebeneffekt.

Mit den neuen Mitteltöneren ist natürlich auch eine neue Frequenzweiche notwendig. Um den Mittel- und Hochtöner mehr Reserven zu geben habe ich die Trennfrequenzen leicht angehoben und etwas steilere Filter verwendet. Zudem habe ich die Phasenlage der Chassis im Übergangsbereich exakt aneinander angeglichen. Die Chassis sind so problemlos, dass hierzu keine besonderen Tricks angewendet werden mussten und so hält sich der Mehraufwand nach einigem Tüfteln mit gerade mal drei zusätzlichen Bauteilen in engen Grenzen.

Frequenzweiche:

Tiefton: Die Bauteile L1, R1, C1 linearisieren die Impedanz im Bassbereich und bilden die Grundlage für das Trennfilter aus L2, L3 und C2. Dies ist "eigentlich" ein Filter mit einer Flankensteilheit von 18 dB/Oktave. Durch R2 in Kombination mit dem Baffle-Step ergibt sich aber eine akustisch wirksame Flankensteilheit von 12 dB/Oktave.

Mittelton: R3 passt den Pegel im Mitteltonpräsenz an. C3 und L6 bilden ein klassisches Hochpassfilter mit der passenden Flankensteilheit von 12 dB/Oktave. Die Bauteile L4, L5 und C4, C5 bilden einen Tiefpass mit echten 24 dB/Oktave. Im Hochtonbereich liegende Resonanzen der Papiermembran haben daher keine Chance auf das musikalische Geschen durchzuschlagen.
Hochton: C6, C7 und L7 bilden ein 18 dB-Hochpassfilter. Mit Einbeziehung der Eigenschaften des Hochtöners und angepassten Bauteilwerten ergibt sich auch hier wieder die gewünschte akustische Flankensteilheit von 24 dB/Oktave. R4 passt den Pegel an und C8 gibt dem Superhochtonbereich oberhalb von 10kHz noch ein bisschen Luft.

Klang:

Grundsätzlich gilt die Klangbeschreibung der Zaurak und die Unterschiede sind klein aber fein. Im Wesentlichen betreffen sie "Geschmacksdetails". Hier meine Beschreibung dieser Unterschiede:

Die Ari 1500 spielt im Bass noch präziser und geht eine Nuance tiefer, hat aber 1 dB weniger Wirkungsgrad. In normalen Räumen werden diese Unterschiede durch die Raumakustik überdeckt.
Deutlichere Unterschiede gibt es im Mitteltonbereich. Sänger - insbesondere Männerstimmen haben mehr Körper und füllen den Raum mit einer nahezu greifbrane Präsenz. Chöre und Orchesterwerke werden mit mehr Tiefe und Räumlichkeit dargestellt. Die Durchhörbarkeit und Detailschärfe ist frappierend. Dies gilt übrigens auch auch für den Vergleich mit der Ari 1200. Ich führe das auf die geänderten Mitteltöner und die phasenoptimierte Weiche zurück und bin zufrieden.

Zum Hochtonbereich gibt es nicht viel zu sagen. Die Wavecore Kalotte ist schlicht hervorragend und die perfekte Kombination zu den hier verwendeten Tief- und Mitteltönern. Klanglich ist das aus einem Guss - Ohne wenn und aber.


Fazit:

Insgesamt ist die Ari 1500 ein Lautsprecher mit beeindruckendem Tiefgang und präzisem Bass. Der vollmundige Klang ist zurückhaltend, detailreich und präzise. Möglichst frei aufgestellt entwickelt er eine Räumlichkeit, die das große Format komplett vergessen lässt. Die Musik steht im Raum - ganz unhabhängig von den Lautsprechern. Auch dynamisch lässt die Ari 1500 nichts anbrennen. Sie hat einen guten Wirkungsgrad, eine hohe Belastbarkeit und damit auch einen hohen Spitzenschalldruck und füllt damit auch größere Räume mit begeisterndem Klang.


Steckbrief:

  • Gehäuse-Funktionsprinzip: 3-Wege, Bassreflex
  • Maße: BxHxT: 260 mm x 1350 mm x 420mm
  • Tiefton Nettovolumen: 90l
  • Nennimpedanz: 4 Ohm
  • Übertragungsbereich (-6db): 28 Hz - 30 kHz
  • Trennfrequenz: 220 Hz, 1500 Hz; 12dB/24dB pro Oktave
  • Wirkungsgrad: 89 db @ 1m. 2,83V

Der Bausatz besteht aus

  • Wavecor TW030WA11, 4 Ohm, Hochtöner Waveguide
  • 2 x Wavecor WF120BD04, 8 Ohm, Papiermembran, BD, Mitteltieftöner
  • 2 x Wavecor WF223BD02, 8 Ohm, Glasfaser, BD, Mitteltieftöner
  • 1x Bassreflexrohr HP100, 100x200 mm, schwarz
  • 4x Dämmflies MT Bondum 800 (30 x 50 x 2 cm)
  • 2x Dämmmaterial Sonofil 100 x 35 cm für 20 Liter
  • Polklemmen PK28 I, ein Paar, vergoldet, rot+schwarz
  • 5 m Lautsprecherkabel 2x1,5 mm2, transparent
  • Pan-Schrauben 3,5x17 schwarz, Torx, 8 Stück
  • 0,5x Pan-Schrauben 4x20 schwarz, Torx, 8 Stück
  • Bauplan für den Bausatz
  • L2, L3: Mundorf BS125 I-Kern
  • L1: Mundorf H71, H-Kern
  • L4-L7: Mundorf BL71, Backlack Luftspule
  • C2: Audaphon MKT
  • C1: Mundorf ECap
  • C3-C8: Mundorf Classic 250
  • R1: Keramik 20 W
  • R2-R4: MOX 10W

Meine Meinung:

"Die klare Steigerung zur Ari 1200. Das größere Gehäuse sorgt für den noch tieferen Bass und die hervorragenden Mitteltöner für die perfekte Abbildungsqualität. Tonal ist sie perfekt abgestimmt. Kurz- die vollmundige Ari 1500 ist mehr als eine mächtige Box - sie öffnet das Tor zur Spitzenkasse"